Ein performatives Konzept im Fremdsprachenunterricht – In 14 Schritten zur eigenen Inszenierung

Auteurs

  • Bärbel Jogschies
  • Anke Stöver-Blahak

DOI :

https://doi.org/10.33178/scenario.8.2.6

Résumé

Wichtig in der Vorbereitung ist die Fokussierung auf thematische Schwerpunkte, die Auswahl von Schlüsselszenen. Die Erschließung des literarischen Werkes geschieht deduktiv, das heißt vom Detail schrittweise zu einem sich mehr und mehr zusammenfügenden Gesamtbild. Der Ausgangspunkt kann ein thematischer oder ästhetischer sein. Bei der Beschäftigung mit Dea Lohers Am schwarzen See zum Beispiel begannen wir mit der Wahrnehmung der unvollständigen Sätze und der fehlenden Interpunktion und schlossen daraus auf eine Stimmung. Bei den Nibelungen war der Beginn das Motiv des Fremdseins in der Figur der Brunhilde. Wichtig ist, dass der Ausgangspunkt genügend Raum für Identifikation oder Distanzwahrnehmung der Lerner*innen bietet. Diese didaktische Arbeit in der Seminarkonzeption gleicht der Lesartfindung zu einem Stück im Theater. Sie ist in aller Regel ein langer Prozess der Auseinandersetzung des Regieteams zu einem Inszenierungsansatz, aus dem sich die Besetzung, die Bühnenbildidee und die Strichfassung erst ergeben. Dieser Ansatz muss immer wieder am Stücktext auf seine Richtigkeit hin überprüft werden und belegbar sein. Schlüsselszenen und Figureninterpretationen ergeben sich aus diesem Ausgangspunkt heraus. Studierende aus verschiedenen Ländern (Korea, China, Iran, USA, Russland, Frankreich, England etc.), mit unterschiedlichen Muttersprachen und verschiedenen Studienfächern kommen zusammen. Namen müssen gelernt (und gesprochen) werden. Von Beginn an werden die Tische beiseite geräumt. ...

Publiée

2014-07-01

Numéro

Rubrique

Window of Creative and Reflective Practice

Comment citer

Jogschies, B., & Stöver-Blahak, A. (2014). Ein performatives Konzept im Fremdsprachenunterricht – In 14 Schritten zur eigenen Inszenierung. Scenario : Une Revue consacrée à La Performativité Dans l’enseignement, l’apprentissage Et La Recherche, 8(2), 75-83. https://doi.org/10.33178/scenario.8.2.6

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